“Du, Ingo, ich glaube, ich bin schwanger…” Abrupt bleibt Ingo stehen. In seinem Bart glitzern ein paar Eiskristalle. Endrik schaut uns aus seinem Kinderwagen an, sein Nuschi fest in der Hand. “Aber”, murmelt Ingo ungläubig, "das kann doch nicht sein, meine Tests sagen doch, dass das nach der Chemo nicht möglich ist.” Nachdenklich blickt er mich an.
Bevor wir nach Hause fahren, kaufen wir in der Apotheke einen Schwangerschaftstest. Testen wollen wir ganz in Ruhe, wenn wir wieder daheim sind.
Die dreistündige Fahrt aus den Bergen zurück nach Bern verbringen wir mehrheitlich in Gedanken versunken. Ich spüre in meinen Körper hinein. Er fühlt sich anders an. Zuhause hebe ich Endrik aus dem Auto und trage ihn die Treppe hoch. Als ich ihn im Flur absetze, schaut er mich mit seinen grossen grünen Augen an und sagt: “Mami, ich chumä äs Schwöschterli über!” (Mama, ich bekomme ein Schwesterchen). Verdattert drücke ich ihn, bevor ich ihm die Schuhe ausziehe.
Endrik hatte recht! Aller medizinischer Unmöglichkeit zum Trotz hatte eine wunderbare Seele den Weg zu uns gewählt.
Und heute vor 18 Jahren wurde sie geboren, Kyra, unser Geschenk und Wunder.
Kyra hat uns mit ihrer Geburt gezeigt: Es ist mehr möglich im Leben als medizinische Befunde und statistische Wahrheiten! Es gibt grössere Zusammenhänge als das Offenkundige uns erzählt! Und sie hat mich gelehrt, auf mich zu hören und meinen Weg zu gehen.
Auf was für einen Start ins Leben hat sich dieses Mädchen eingelassen! Als sie 3.5 war, erkrankte Ingo erneut. Wie oft hat sie mich geweckt, weil ihr Papi geschrien hat, und ich es in meiner kompletten Erschöpfung nicht gehört habe. Wie oft hat sie Ingos Tasche gepackt, ein Bild mit vielen Herzchen oben drauf gelegt, mir diese gebracht und gesagt: “Mami, der Papi muss wieder ins Krankenhaus”. Was für ein weises Kind.
Und noch etwas hat sie mir klar gemacht, etwas, was meinen Weg als Mutter massgeblich geprägt hat: Einmal habe ich die Kinder damals abgepasst auf ihrem Heimweg von der Schule und ihnen erklärt, dass es dem Papi sehr schlecht geht und dass er zurück möchte zum lieben Gott und den Engelein. - Wie sag ich’s den Kindern denn sonst möglichst schonend? Wie kann ich ihnen das Untröstliche tröstlich verkaufen?Mit der für sie typischen Bestimmtheit schaute mich Kyra an und sagte mit fester Stimme: “Ich will aber nicht, dass der Papi stirbt!”.
Von diesem Moment an wusste ich: Ich brauche diesen zwei alten Seelen nichts vormachen und verpflichtete mich der radikalen Ehrlichkeit. Ob es um meine eigene Trauer ging, um Verzweiflung, finanzielle Sorgen, Erschöpfung oder später auch um berufliche Pläne oder neue Liebschaften: Meine Kinder wussten immer, woran sie bei mir waren. Sie wussten, weshalb ich glücklich war oder warum ich schlechte Laune hatte.
Heute feiern wir ihren 18. Geburtstag. Für mich ist das eine grosse Sache. Nach Ingos Tod, damals 2011, sass ich oft weinend im Wohnzimmer und hatte keine Ahnung, woher ich die Kraft nehmen sollte, alle Entscheidungen alleine zu treffen und diese beiden kleinen Menschen grosszuziehen. Wie schaffe ich das bloss?
Wenn ich heute zurückblicke, dann weiss ich: Ich habe sie gefunden, diese Kraft. Sie ist beheimatet in meinem Bewusst.Sein über mich selber: Immer und immer wieder habe ich hingeschaut, um mich noch besser zu verstehen. Um bewusster handeln zu können und meinen Kindern nicht noch meinen unbewussten Ballast aufzuhalsen. Und ich habe mich entschieden: Für ein JA zum Leben. Für unseren ganz eigenen Weg.
All das feiere ich heute ganz besonders.
Wir wissen alle nicht, was das Leben uns bringt. Und immer wieder dürfen wir sie erneut suchen, diese Kraft in uns. Damals, kurz vor Ingos Tod, habe ich den goldenen Zaunpfahl eingeschlagen: Dieses Ja zu dem, was das Leben von mir will. Manchmal liegt er unter einer dicken Schneedecke begraben, manchmal ist er vom Nebel verhüllt. Doch, was auch immer die Stürme des Lebens gerade sind, ich weiss, er ist da. Tief verankert in mir.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, das möchte ich dir heute gerne mitgeben: Finde auch du dein JA zu den Stürmen des Lebens! Entscheide dich für deinen ganz eigenen Weg der Kraft. Und wenn du dein Leben aus deinem Selbst - Bewusst - Sein heraus gestaltest, dann dockst du an, an diese Kraft, die dich führt. An diese angedockt zu sein und sich sein Leben selbst.bewusst zu gestalten, ist ein Privileg, ganz klar.
Und weil ich dir dieses Privileg aus ganzem Herzen gönnen mag, habe ich mich aus diesem besonderen Anlass entschieden, dir ein besonderes Geschenk zu machen: Anlässlich von Kyras 18. Geburtstag schenke ich dir 18% Rabatt auf mein Mentoring Top (das sind satte CHF 700! 😁). Davon zu profitieren geht ganz einfach: Antworte mir auf diese Mail, bekunde dein Interesse und ich melde mich für ein kurzes Klarheitsgespräch (20min). Der Rabatt gilt bei Buchung bis zum 1. Advent (1. Dezember 23.59 Uhr) 😁🕯️.
Auf das Leben!
Alles Liebe,
Claudia
Ps: Mehr Impulse zu meinem Weg als alleinerziehende Mutter und wie du auch in deine Fülle und Kraft kommen kannst, findest du in meinem Interview im Rahmen aktuell laufenden des Online-Kongresses Lebensweg in die Freiheit - Mütter auf ihrem selbstbestimmten Weg in Fülle und Kraft (am 26.11.) und natürlich in meinen Büchern, Ohnmacht, Zuversicht und Liebe und Aus der Krise in die Kraft. Eine Reise zu mehr Klarheit, Kraft und neuem Selbst.Bewusst.Sein.